Zusammenfassung
Es gibt Kranke, welche bestimmt fühlen, daß jemand in ihrer Nähe, hinter ihnen, über ihnen ist, ein Jemand, den sie auf keine Weise sinnlich wahrnehmen, dessen leibhaftige Gegenwart aber von ihnen unmittelbar erlebt ist. Dieses Phänomen ist sowohl von Trugwahrnehmungen verschieden, weil gar nichts wahrgenommen wird, und es ist auch von Wahnideen geschieden, weil etwas unmittelbar erlebt wird, das im Urteil sekundär sowohl als Täuschung erkannt, wie als Realität wahnhaft beurteilt werden kann. Wir sollen diese und ähnliche Phänomene durch Material belegen, beschreiben und abgrenzen. Eine kurze Orientierung in der neueren Psychologie erleichtert uns unsere Aufgabe.
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Nerval, Aurelia ( Selbstschilderung einer Dementia praecox ), München 1910, S. 70.
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Jaspers, K. (1990). Über leibhaftige Bewußtheiten (Bewußtheitstäuschungen), ein psychopathologisches Elementarsymptom. In: Gesammelte Schriften zur Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-62027-0_8
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