Zusammenfassung
Wir wollen uns jetzt mit denjenigen Lichterscheinungen beschäftigen, die sich nicht mehr mit Hilfe der Vorstellung erklären lassen, daß das Licht aus ebenen Wellen (bzw. zu diesen senkrechten Strahlen) besteht. In Wirklichkeit sind ja die Schattengrenzen nicht scharf, das Licht geht gewissermaßen „um die Ecke“. Dieser Tatsache entspricht in unserer mathematischen Theorie der Umstand, daß die ebene Welle nur eine ganz spezielle (partikuläre) Lösung der Maxwellschen Gleichungen I, § 1 (1) ist. In Wirklichkeit werden allgemeinere Lösungen eine Rolle spielen. Nur wegen der Kleinheit der Wellenlängen gegen die Lineardimensionen der Blenden kommt es zustande, daß der Eindruck der geradlinigen Lichtausbreitung entsteht und die Beugungserscheinungen nicht ohne weiteres ins Auge fallen.
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Literatur
G. Kirchhoff: Berl. Ber. 1882 S. 641; Ann. Physik u. Chem. (2) Bd. 18 (1883) S. 663; Ges. Abh. Nachtr. S. 22.
Siehe Courant-Hilbert: Methoden der mathematischen Physik, Kap. 2, § 5 S. 55.
Siehe E. Jahnke und F. Emde: Funktionentafeln, S. 169. Leipzig u. Berlin 1909.
Siehe Jahnke-Emde: S. 165.
Photographische Aufnahmen von Beugungsfiguren an verschiedenen Öffnungen findet man bei J. Scheiner u. S. Hirayama, Abhandl. d. königl. Akad. d. Wissensch. Berlin, 1894, Anhang S. 1.
Vgl. M. v. Laue: Berl. Ber. 1914 S. 1144. Ähnliche Erscheinungen treten auch bei der Beugung von Röntgenstrahlen an Flüssigkeiten auf; s. J. A. Prins: Naturwiss. Bd. 19 (1931) S. 435
Siehe z. B. Lord Rayleigh: Wave theory of light. Enc. Brit. Bd. 24, s. insbes. § 15 1888); abgedruckt in Sci. Pap. Bd. 3 § 15 S. 117. Cambridge 1902.
Für genaueres Studium verweisen wir auf P. P. Ewald: Kristalle und Röntgenstrahlen. Berlin: 1923.
Siehe hierzu M. Siegbahn: Spektroskopie der Röntgenstrahlen, 2. Aufl. Berlin 1931
H. Siedentopf u. R. Zsigmondy: Ann. Physik (4) Bd. 10 S. 1 (1903).
Diese Theorie ist von Abbe entwickelt und durch schöne Experimente demonstriert worden. Siehe E. Abbe, Die Lehre von der Bildentstehung im Mikroskop. Bearbeitet von O. Lummer u. F. Reiche. Braunschweig 1910.
Die Methode ist nahe verwandt der zur „indirekten Spektroskopie“ benutzten Methode der „Sichtbarkeit“ von Interferenzen (III, § 42)
P. Debye: Ann. Physik (4) Bd. 30 (1909) S. 755. Zusammenfassende Darstellung von J. Picht: Optische Abbildung. Braunschweig 1931.
F. Reiche: Ann. Physik (4) Bd. 29 (1909) S. 65, 401.
Dieser Gedanke ist seidem von verschiedenen Autoren weiterentwickelt worden. Eine Zusammenfassung gibt das auf S. 196 zitierte Buch von J. Picht. Die im Text gegebene allgemeine Theorie zentrierter Systeme ist, wie es scheint, in der Literatur nicht zu finden.
Siehe Jahnke-Emde, S. 165.
Daß mit verschwindender Blendenöffnung (b → O) g gegen ∞ geht, bedeutet kein Unendlichwerden der betreffenden Glieder, da diese stets eine Potenz von γ0 als Faktor haben; bei der Umrechnung von der Seidelschen Koordinate γ0 auf die gewöhnliche Y 0 tritt ein der Blendenöffnung proportionaler Faktor auf.
Die Rechnungen sind in dankenswerter Weise von Herrn stud. A. Weygandt ausgeführt worden.
A. Sommerfeld: Math. Ann. Bd. 47 (1896) S. 317; Z. f. Math. u. Phys. Bd. 46 (1901) S. 11.
A. Gouy: C. R. Acad. Sci., Paris Bd. 96 (1883) S. 697, Bd. 98 (1884) S. 1573, Bd. 100 (1885) S. 977; Ann. Chim. Physique Bd. 8 (1886) S. 145.
W. Wien: Berl. Ber. 1885 S. 817; Wied. Ann. Bd. 28 (1886) S. 117
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Born, M. (1972). Beugung. In: Optik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61980-9_5
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