Meßgrößen, Bezugsgrößen und ihre Einheiten

Zusammenfassung

Die moderne Pflanzenphysiologie ist eine exakte Wissenschaft, welche sich bemüht, wo immer dies möglich ist, bestimmte Sachverhalte in Form quantitativer Daten zu messen und zu beschreiben. Hierzu benötigt man ein Maßsystem. Im Prinzip gewinnt man ein Maßsystem, indem man willkürlich zweckmäßige Bezugsgrößen für bestimmte Meßgrößen festlegt und die Meßgrößen fortan als Vielfaches dieser Bezugsgrößen ausdrückt (z. B. die Masseneinheit Kilogramm als die Masse von 1000 cm³ Wasser bei 4°C oder die Zeiteinheit Sekunde als der 86 400ste Teil des mittleren Sonnentags). In den verschiedenen Teilbereichen der Physik haben sich in der Vergangenheit, teils aus historischen, teils aus praktischen Gründen, mehrere Maßsysteme entwickelt, welche sich in erheblichem Umfang überlappen. Hierdurch ist eine Vielfalt von Einheiten in Gebrauch gekommen, bei deren Verwendung häufig komplizierte Umrechnungen erforderlich werden. So ist z. B. die atomare Energieeinheit Elektronenvolt (eV) näherungsweise gleich 1,6021917 · 10⁻¹⁹ kg · m² · s⁻² (Joule). Um die aus dem Nebeneinander konkurrierender, häufig nicht glatt umrechenbarer Einheiten resultierende Verwirrung aus der Welt zu schaffen, wurde 1960 von der „Generalkonferenz für Maß und Gewicht“ ein sowohl für die Wissenschaft als auch für die Technik geltendes, einheitliches physikalisch-technisches Einheitensystem (Système International d’Unités, abgekürzt SI) vorgeschlagen.