Zusammenfassung
8. a Carnap hat verschiedene Versionen des klassischen Prinzips des Determinismus oder der Kausalität gegeben39, die zwar gegenüber den Fassungen, welche den Erklärungsbegriff benützen, eingeschränkter sind, dafür aber andere Vorteile besitzen: Erstens werden die Carnapschen For- mulierungen in der Objekt- und nicht in der Metasprache vorgenommen; zweitens geht darin der Gesetzesbegriff nicht explizit ein, so daß diese Fassungen auch mit der Problematik des Gesetzesbegriffs nicht belastet sind; drittens sind diese Versionen von den meisten übrigen dem Erklärungsbegriff anhaftenden Schwierigkeiten frei. Den intuitiven Hintergrund bildet der Gedanke einer prazisen Formalisierung des Prinzips: „gleiche Ursachen — gleiche Wirkungen, ohne daß dabei der Ursachen- oder der Wirkungs- begriff benützt wird. Die späteren Fassungen bilden relativistische Ver- schärfungen dieses mehr allgemein gehaltenen Prinzips. Im folgenden soli Carnaps Verfahren geschildert werden. Die dabei verwendeten Hilfsbe- griffe werden entweder scharf definiert oder, wenn dies als ausreichend erscheint, zumindest so weit erläutert, daß ihre korrekte Einführung keine Schwierigkeiten mehr bereitet. Wie sich zeigen wird, stellen auch diese Carnapschen Fassungen kombinierte All- und Existenzsütze dar, so daß die frühere erkenntnistheoretische Bemerkung, daß es sich bei dem Deter-minismus-Prinzip um eine weder verifizierbare noch falsifizierbare Aussage handelt, auch hier zutrifft.
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Stegmüller, W. (1983). Das Determinismusprinzip: Objektsprachliche Charakterisierung. Die Formulierung von R. Carnap. In: Kausalitätsprobleme, Determinismus und Indeterminismus Ursachen und Inus-Bedingungen Probabilistische Theorie der Kausalität. Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, vol 1 / D. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61771-3_8
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