Zusammenfassung
Im Zentrum des vorliegenden Kapitels stehen die Passivpositionen der Bankunternehmung. Dazu gehören die verschiedenen Depositenarten (Sicht-, Termin-, Spardepositen), die Zentralbankverschuldung sowie der Eigenkapitalbestand. Die Analyse der Passivseite wurde bisher in der Literatur - im Gegensatz zu jener der Aktivseite - vergleichsweise stark vernachlässigt. Häufig wurde angenommen, Struktur sowie Volumen der bankbetrieblichen Passivseite seien exogen vorgegeben und unterlägen keinem Optimierungskalkül. Für eine befriedigende Mikrofundierung der Geldtheorie - besonders der Geldangebotstheorie - ist jedoch eine endogene Erklärung der Bankpassiva und ihrer Struktur unerlässlich. In einem Mischgeldsystem existieren gleichzeitig von der Notenbank produziertes Basisgeld und von den Geschäftsbanken produziertes Giralgeld; Giralgeld und Sichtdepositen sind synonyme Begriffe. Wenn das Sichtdepositenvolumen - eine der zentralen Positionen auf der Passivseite von Geschäftsbanken - endogen erklärt werden kann, dann ist gleichzeitig eine von zwei Komponenten des Geldvolumens einer Volkswirtschaft grössenmässig festgelegt. Andere Depositenarten sind in gewisser Hinsicht gute Substitute für Sichteinlagen und werden daher in weitergefassten Geldbegriffen ebenfalls erfasst. Für die endogene Erklärung des Depositenvolumens und seiner Struktur spielen neben den Zinskosten die realen Produktionskosten einerseits sowie Informations- und Anpassungskosten anderseits eine entscheidende Rolle.
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Baltensperger, E., Milde, H. (1987). Insolvenzrisiko und Passivstruktur. In: Theorie des Bankverhaltens. Studies in Contemporary Economics. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61601-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-61601-3_4
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