Zusammenfassung
Die Objektivisten fassen Wahrscheinlichkeit als Charakteristikum einer außerhalb von ihnen existierenden realen Welt auf. Sie unterscheiden Situationen, in denen aufgrund geltender Naturgesetze Kausalbegründungen möglich sind gemäß dem Prinzip „gleiche Ursachen, gleiche Wirkungen“, von solchen Situationen, in denen entsprechende Naturgesetze nicht gelten, in denen bei Vorliegen einer als gleich angesehenen Ausgangslage dennoch verschiedene Wirkungen möglich sind. Diese Situation beschreibt man mit dem Schlagwort des Indeterminismus, aufgrund dessen es experimentelle Situationen gibt, bei denen bei Geltung gleicher für die Erklärung des Phänomens relevanter Bedingungen verschiedene Experimentausgänge möglich sind. Daß bei wiederholter Durchführung von Experimenten bestimmte Ausgänge mit vergleichsweise stabilen relativen Häufigkeiten auftreten, fassen sie als Erscheinungsform einer Eigenschaft der experimentellen Anordnung auf, die sie mit dem Begriff der Wahrscheinlichkeit belegen. Für Objektivisten ist es sinnvoll, von einer existierenden, aber ihnen nicht bekannten Wahrscheinlichkeitsverteilung zu sprechen, die der experimentellen Anordnung zugrundeliegt. Die Gesetze der großen Zahlen geben Auskunft darüber, welcher Zusammenhang zwischen empirischen und theoretischen Momenten einer Verteilung bestehen, sofern die theoretischen Momente existieren.
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© 1990 Physica-Verlag Heidelberg
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Dillmann, R. (1990). Die Wahrscheinlichkeitskonzeption der Objektivisten. In: Statistik II. Physica-Lehrbuch. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61533-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-61533-7_5
Publisher Name: Physica-Verlag HD
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Online ISBN: 978-3-642-61533-7
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