Spezielle Internationalisierungsaspekte

Zusammenfassung

Die Systemtransformation in den mittelosteuropäischen Ländern zeigt dort nach einer ersten Phase sinkender Produktion und ansteigender Inflationsraten in 1994 erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Wiederbelebung — insbesondere in den Visegrad-Ländern (HUNYA, 1994). Privatisierung und institutionelle Reformen sind für die Transformation ordnungspolitisch wichtig, für die politische Durchhaltbarkeit des Systemwandels aber ist hohes Wirtschaftswachstum mit entscheidend (WELFENS, 1992); also auch die Erhöhung der Faktorproduktivität und insbesondere die Schaffung neuer Arbeitsplätze in privatisierten und neugegründeten Unternehmen. Neue Kommunikationstechnologien erleichtern die Gründung und dezentrale Führung von Unternehmen und Dienstleistungsanbietern einerseits, andererseits erlaubt moderne Kommunikat ionstechnik, auch Großunternehmen relativ dezentral sowie Kooperation zwischen Unternehmen und Koordination über Märkte schneller und kostengünstiger zu organisieren. Dies setzt allerdings voraus, daß industriespezifische Wettbewerbsregeln adäquat ausgestaltet werden: daß Regulierungen über Markteintritt und -austritt sowie die Preissetzung im Telekommunikationsbereich, die bislang rigide und gegen Wettbewerb gerichtet sind, liberalisiert werden. In Mittelosteuropa entstehende Marktwirtschaften bedürfen — dies zeigt die folgende Analyse — in besonderer Weise einer Modernisierung der Telekomnetze, eines Abbaus des Nachfrageüberhangs nach Telefonanschlüssen und einer Expansion der Telekomdienstleistungen. Die Ex-RGW-Länder waren zu Beginn der Systemtransformation durch unterentwickelte Telekomnetzwerke und geringe Anschlußdichten geprägt (BERLAGE und SCHNÖRING, 1992; CSIS, 1992). Durch geeignete Deregulierung könnten in erheblicher Weise Chancen für Unternehmensneugründungen, neue Arbeitsplätze und mehr Wirtschaftswachstum entstehen.