Projektorientierung und Routinewelt im neuen Wirtschafts-Leitbild

Zusammenfassung

Projektorientierung ist eine methodische Antwort auf vielfältige Erfordernisse des Strukturwandels. Sie ist zudem eine geeignete Arbeitsform, um individuelle Kundenwünsche zu erfüllen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der von Projekt- und Gruppenarbeit Gebrauch gemacht wird, enthält aber zugleich eine doppelte Gefahr. Sie besteht einerseits in der oft hohen Wahrscheinlichkeit, daß ein Projekt mißlingt, weil — z.B. durch mangelnde Professionalität — elementare, methodische Regeln verletzt werden. Projekte scheitern aber auch trotz Anwendung ausgefeilter Projektmanagement-Methoden. Seit Mitte der 8oer Jahre ist deswegen zunehmend Kritik an dem vorwiegend auf technische Machbarkeit ausgerichteten Projekt-Leitbild geübt worden.

Wir benötigen also Aufklärung darüber, warum in beiden Extrempositionen das Mißlingen und Gelingen fast gleichermaßen verteilt sind. Dieser eigentümliche Mangel an einerseits noch nicht erreichter und andererseits obsolet gewordener Professionalität ist charakteristisch für eine Übergangssituation: für einen Wechsel des Arbeits- und Organisations-Leitbildes, das gleichermaßen Routine- prozesse und Projekte betrifft. In diesem Übergang entsteht ein neues Muster wirtschaftlichen Handelns, in dem Projektorientierung eine fundamentale Rolle spielt.