Zusammenfassung
Die gravimetrische Bestimmung von SiO2 erfolgt nach dem Aufschluß der Substanz mit Natriumcarbonat (Abschnitt 13.2.1). Aus dem mit Salzsäure behandelten Aufschluß muß das SiO2 vollständig abgeschieden und durch Filtration von der Lösung isoliert werden. Das Abscheiden des SiO2 erfolgt durch einen als „Härten“ bezeichneten Arbeitsgang. Hierbei wird die HCl-haltige Lösung auf einem Wasserbad bei etwa 95 °C zur Trockne eingedampft. Durch eine möglichst weitgehende Entwässerung des Gels soll eine bessere Filtration des SiO2 (Teilchenvergrößerung) und eine Verringerung der Lösungsgeschwindigkeit erreicht werden. Die Schwierigkeit besteht darin, daß eine vollständige Entwässerung des SiO2 bei 100 °C nicht möglich ist. Das SiO2 in dem bis zur Trockne eingedampften Rückstand enthält immer noch Anteile an H2O in der Größenordnung von Prozenten, welche sich erst bei höheren Temperaturen (bis Glühtemperatur) entfernen lassen (z.B. Iler, 1955). Bei Temperaturen über 100 °C besteht aber die Gefahr, daß die im Rückstand noch vorhandenen drei- und vierwertigen Elemente in teilweise schwer lösliche Verbindungen überführt werden. Weiterhin kann es bereits wenig über 100 °C zu Silicatneubildungen, vor allem mit Magnesium, kommen. Die vergleichsweise leichte Löslichkeit solcher Neubildungen in verdünnter Salzsäure würde mit SiO2-Verlusten verbunden sein. Verschiedentlich wird angegeben, daß 1–3 % des Gesamt-SiO2 im Filtrat verbleiben. Nach P. M. Schneiderhöhn (in Herrmann, 1975: 76) ist dieser Wert sicherlich zu hoch. Eine etwa 30 Einzelwerte umfassende Versuchsreihe enthielt keine wesentlich über 1 % liegenden SiO2-Anteile. Am häufigsten wurden Anteile um 0,6% SiO2 gefunden.
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Herrmann, A.G., Heinrichs, H. (1990). Verfahren zur Bestimmung von Haupt- und Nebenbestandteilen. In: Praktikum der Analytischen Geochemie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61286-2_14
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