Analytische Chemie

Zusammenfassung

Maßanalyse ist der Teilbereich der quantitativen anorganischen Analytik, in dem unbekannte Konzentrationen gelöster Stoffe durch Titration bestimmt werden. Titration bedeutet die kontrollierte Zugabe einer Maßlösung (Titratorlösung) bekannten Gehaltes zu einem genau abgemessenen Volumen der Analysenlösung (des Titranden) unbekannten Gehaltes. Das Ziel der Titration ist immer die Ermittlung des Volumens an Maßlösung, das durch quantitative chemische Reaktion den vollständigen Verbrauch des zu bestimmenden Stoffes in der Analysenlösung herbeiführt. Bei der praktischen Ausführung der Titration läßt man die Maßlösung aus einem graduierten Glasrohr, der Bürette, ausfließen. Den Äquivalenzpunkt der chemischen Reaktion mit der Analysenlösung kann man an einem Farbumschlag eines der gelösten Stoffe oder aber eines der Lösung in geringer Konzentration zugesetzten Indikators erkennen. Der Farbumschlag erfolgt innerhalb eines Umschlagsbereiches am sog. „Umschlagspunkt“. Dieser muß möglichst nahe am Äquivalenzpunkt liegen (s. weitere Details zur Wirkung von Farbindikatoren auf S. 137). Durch Ablesen des Flüssigkeitsniveaus in der Bürette vor und nach der Titration erfährt man das verbrauchte Volumen Maßlösung und kann daraus bei bekanntem Titratorgehalt die unbekannte Konzentration oder Masse des Titranden berechnen. Der Schellbachstreifen an der Rückwand der Bürette erleichtert die Niveauablesung unter Vermeidung des Parallaxenfehlers.