Charakteristik und technische Möglichkeiten der Verlängerungsapparate heute

Zusammenfassung

Die Erwartungen und Wünsche, die heute in einen Fixateur externe, der bei einer Verlängerungsoperation Verwendung finden soll, gesetzt werden, sind naturgemäß sehr hoch. Das Krankengut setzt sich aus den unterschiedlichsten Formen von Verkürzungen mit und ohne Begleitdeformitäten zusammen, und da es im Zuge der Verlängerung immer wieder — in nicht geringem Ausmaß — zu Komplikationen kommen kann, die beherrscht werden müssen, muß ein brauchbarer und den Anforderungen der modernen Orthopädie entsprechender Fixateur externe neben der bloßen Möglichkeit der Distraktion zur Verlängerung technisch so konzipiert sein, daß Achsenkorrekturen, Translations- und Rotationskorrekturen durchgeführt werden können (Abb. 4.1). Die neuen Techniken der Verlängerung, wie metaphysäre Kortikotomie und Kallusdistraktion sowie Distraktion der Epiphysenfuge, machen es notwendig, daß der Fixateur externe auch in der Epiphyse oder im proximalen Bereich der Metaphyse montiert werden kann. Komplexe Achsenfehlstellungen und ausgedehnte Knochendefekte erfordern zur erfolgreichen Behandlung mittels externer Fixation eine Hardware, die es erlaubt, bifokal eine Verlängerung und Achsenkorrektur oder einen Segmenttransport durchzuführen. Die Möglichkeit der Dynamisierung muß ebenfalls gegeben sein, um eine möglichst rasche Konsolidierung der Verlängerungsstrecke zu erreichen.