Zusammenfassung
In den jüngsten Gesprächen über die Bildung der neuen Bundesregierung wurde offenbar eine weitere Reform der gesetzlichen Krankenversicherung in Aussicht genommen Schon seit einiger Zeit kündigen Parteienvertreter für die 13. Wahlperiode des Deutschen Bundestages eine „dritte Stufe der Gesundheitsreform“ an, wobei sie als erste Stufe das Gesundheitsreformgesetz (GRG) vom 20.12.19881 und als zweite Stufe das Gesundheitsstrukturgesetz (GSG) vom 29.12.19922 zu bezeichnen pflegen. Mit dieser Klassifizierung soll offensichtlich der Eindruck einer langfristigen, wohl-durchdachten Strategie zur Verbesserung des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung erweckt werden. Zweifel an derartiger Weitsicht bestehen freilich schon insofern, als kurz nach Inkrafttreten des GRG Anfang 1989 der seinerzeit zuständige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blüm, dieses Reformgesetz noch als „Jahrhundertwerk“ gepriesen hatte3. Schon knapp vier Jahre später hielten jedoch die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eine erneute grundlegende Reform des Rechts der gesetzlichen Krankenversicherung für unverzichtbar; nach langwierigen Verhandlungen beschlossen sie das GSG, durch welches sie „Sofortmaßnahmen” zur Sicherung der gesetzlichen Krankenversicherung ergreifen wollten4. Die Ankündigung eines weiteren gesetzgeberischen Reformwerkes muß schon deshalb auf Skepsis stoßen, weil das Bundesverfassungsgericht über die Frage der Verfassungsmäßigkeit wesentlicher Regelungen des GSG noch nicht entschieden hat.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
In einer Informationssendung des ZDF zur Gesundheitsreform vom 24.1.1989
Siehe etwa J.F.V. Deneke, Die freien Berufe, 1956, S. 119 ff.; F. Karl, Recht der freien Berufe, 1976, S. 23 ff.; J. Taupitz, Die Standesordnungen der freien Berufe, 1991, S. 203 ff.; 313 ff.
Vgl. zum Begriff des Freien Berufs H. Sodan, Freier Beruf und Berufsfreiheit, 1988, S. 12 f., 43 f.
Staatsdienst und staatlich gebundener Beruf, in: Festschrift für K. Binding, Bd. 2, 1911, S. 1 [9].
Vgl. W. Leisner, Öffentliches Amt und Berufsfreiheit, AöR 93 (1968), 161 [197 ff.]
R. Scholz in: T. Maunz/G. Düng, Grundgesetz, Kommentar (Stand: Dezember 1992), Bd. I, Art. 12 Rz. 224
H. Sodan [FN 10], S. 31 f., 55
G. Manssen, Das Kassenarzt-zulassungsrecht des SGB V. ZfSH/SGB 1994, 1 [9]. Grundsätzlich zur Formalität der staatlichen Aufgabe K.A. Schachtschneider, Staatsuntemehmen und Privatrecht, 1986, S. 189 ff., 247 ff.
Vgl. für die Zulassungsbeschränkungen nach § 368t Abs. 1 RVO a.F. H. Butzer, Zur Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes zur Verbesserung der kassenärztlichen Bedarfsplanung, SGb 1988, 365 [369]
F. Hufen, Berufsfreiheit - Erinnerung an ein Grundrecht, NJW 1994, 2913 [2920]
K.A. Schachtschneider/H. Sodan, BZÄK spezial, Nr. ½ vom Juni 1993, 6 [10]
Verordnungen vom 20.7.1987 (BGBl. I, 1679 und 1681) eingefügt wurden. Diese
K.A. Schachtschneider/H. Sodan, BZÄK spezial, Nr. 1/2 vom Juni 1993, 6 [10]
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Schachtschneider, K.A., Sodan, H. (1997). Zur Verfassungsmäßigkeit des für Vertrags(zahn)ärzte geltenden Zulassungs- und Praxisübergaberechts. In: Ratajczak, T., Schwarz-Schilling, G. (eds) Zulassung und Praxisverkauf. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60902-2_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-60902-2_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-63502-4
Online ISBN: 978-3-642-60902-2
eBook Packages: Springer Book Archive