Zusammenfassung
Postoperative bzw. posttraumatische Wundinfektionen nehmen zwar nur den zweiten Rang in der Häufigkeit nosokomialer Infektionen ein [7], sie sind jedoch in ihrer Auswirkung auf Patient und Arzt weit bedeutsamer als z. B. Harnwegs-infektionen: Für den Patienten führen sie oft zu einer dramatischen Verlängerung der Behandlungsdauer mit häufigen und langen stationären Aufenthaltszeiten, mit vermehrten operativen Eingriffen, mit zahlreichen flankierenden Maßnahmen (z.B. unzähligen Verbandswechseln und Antibiotikaapplikationen) und schließlich in der Regel zu einer nicht selten drastischen Verschlechterung des Ausheilungsergebnisses bezüglich Funktion, Schmerzarmut und äußerem Aspekt der Extremität. Für den behandelnden Arzt sind perioperative Infektionen an Knochen, Weichteilen und Gelenken die nachhaltigste und schwerste Komplikation — zumal sie noch am ehesten (mehr als zum Beispiel Harnwegsinfektionen oder auch postoperative Thrombosen) unmittelbar seiner Behandlung zuzurechnen und im Einzelfall sogar als vermeidbar anzusehen sind. Mitbedingt hierdurch kommt es gerne von ärztlicher Seite zur Verzögerung der Diagnosestellung „post-operative Infektion“, zu beschönigenden Benennungen derselben (geringfügige Rötung, oberflächliche Wunddehiszenz, trüb-eitrige Sekretion) und nicht selten zu einer nicht ausreichend konsequenten Therapie derselben.
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Literatur
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Hansis, M. (1997). Wesen und Bedeutung der Infektionen und der Infektionsverhütung in der Unfallchirurgie. In: Oestern, HJ., Probst, J. (eds) Unfallchirurgie in Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60879-7_32
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