Modell der Fertigung — Daten und Datenaustausch

Zusammenfassung

Erste Notwendigkeit für eine effiziente Fertigungslenkung ist eine gemeinsame Sprache, eine Kommunikationsbasis, mit der Fertigungssysteme und ihre Abläufe durchgängig beschrieben und einer ggf. verteilten, aber durchgängigen methodischen Behandlung zugeführt werden können. „Durchgängig“ soll hier die Forderung bezeichnen, daß in jedem Fall, in dem eine ggf. interdisziplinäre Kommunikation zur Erreichung dieses Gesamtoptimums notwendig ist, ein gemeinsames Verständnis ohne Übersetzungsverluste erzielt werden kann. Eine zweite Grundforderung muß hier sein, daß das geforderte Gesamtoptimum nicht im Rahmen einer gegebenen Struktur gesucht wird. Gegenstand der Optimierung muß auch und vor allem diese Struktur sein - Stichwort „Virtuelles Unternehmen“. Ein Modell der Fertigung muß hier die Basis liefern, der Fertigungslenkung den Zugriff auf das Fertigungssystem zu ermöglichen und die notwendigen Schnittstellen definieren zu können.

Wenn man folgerichtig vorgeht beim Umgang mit einem komplexen Problem, so wird man sich zunächst einmal seine Ziele Klarmachen (zumindest vorläufig). Dann wird man ein Modell der jeweiligen Realität konstruieren oder das vorhandene ergänzen und kritisch betrachten. Vielleicht muβ man zu diesem Zweck das gesamte System zunächst eine geraume Zeit beobachten, um die Zusammenhänge aus den Kovariationen der Variablen zu erschlieβen. Dann darf man nicht vergessen, sich Informationen über den gegenwärtigen Zustand zu beschaffen, damit man weiβ, wei sich das System vermutlich in Zukunft verhalten wird. Und wenn man all das getan, kann man zum Planen von Maβnahmen übergehen. Dietrich Dörner Die Logik des Miβlingens - Strategisches Denken in komplexen Situationen