Assoziierte Symposien

Zusammenfassung

Paclitaxel (Taxol) ist der Prototyp einer neuen Klasse zytotoxischer Substanzen, der Taxane. Der Wirkstoff wurde Ende der 60er Jahre erstmals in der Rinde pazifischer Eiben (Taxus brevifolia) identifiziert. Das Interesse an der Struktur und dem Wirkungsmechanismus dieser Substanz führte dazu, daß sie 1977 vom Nationalen Krebsinstitut der USA (NCI) in das drug development program aufgenommen wurde. Wegen diverser Schwierigkeiten bei der Formulierung der Substanz wurden klinische Prüfungen erst relativ spät in den 80er Jahren begonnen. Erste Phase-I-Studien zeigten ausgeprägte Hypersensitivitätsreaktionen, die beinahe den Abbruch aller weiteren klinischen Prüfungen bedeutet hätten. Die Entwicklung eines strikten Prämedikationsprogramms unter Einschluß von Steroiden, H1- und H2-Blockern führte aber zu einer Beherrschung dieser substanzbezogenen Nebenwirkungen. Nach Abschluß der Phase-I-Studien am NCI wurden auf der Basis der vorliegenden Daten vorranging das Ovarialkarzinom und das Mammakarzinom für weitergehende Phase-II-Studien ausgewählt. Lange Zeit standen der weiteren klinischen Entwicklung von Paclitaxel auch erhebliche ökologische und logistische Schwierigkeit entgegen. Durch eine Kooperation mit der Firma Bristol Myers Squibb konnten diese Probleme zu Beginn der 90er Jahre schrittweise gelöst werden. Hinreichende Mengen der Substanz für einen breiten klinischen Einsatz standen aber erst ab dem Zeitpunkt zur Verfügung, als es gelang, die Substanz mit semisynthetischen Produktionsmethoden herzustellen.

Sponsor der Veranstaltung: Bristol-Arzneimittel GmbH, München