Zusammenfassung
Psychische Erkrankungen manifestieren sich im Erleben, Befinden und Verhalten, sie zeigen häufig einen protrahierten Verlauf und können die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinträchtigen. Gegenüber einem Krankheitsbegriff wird gegenwärtig zur Vermeidung ätiopathogenetischer Vorannahmen der auch in den operationalisierten Diagnosesystemen (ICD-10, DSMIV) eingeführte Begriff der psychischen Störungen bevorzugt. Diese werden aufgefaßt als „klinisch bedeutsame Verhaltensmuster oder psychische Syndrome, die bei einer Person auftreten und mit momentanem Leiden oder mit einem stark erhöhten Risiko einhergehen, Schmerz oder Beeinträchtigung, einen tiefgreifenden Verlust an Freiheit oder Lebensqualität zu erleiden oder zu sterben“ (Definition der WHO). Psychische Störungen lassen sich dementsprechend durch eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte definieren (z. B. subjektives Leiden, Kontrollstörung, Benachteiligung, Behinderung, mangelnde Flexibilität, Irrationalität etc.). Obwohl der Begriff psychische Störung eine Unterscheidung zwischen „psychischer“ und „körperlicher“ Störung impliziert, können psychische Störungen viel „Körperliches“ und körperliche Störungen viel „Psychisches“ enthalten (siehe hierzu Abb. 1). Unter Berücksichtigung dieser begrifflichen Differenzierung werden im vorliegenden Text „psychische Erkrankungen“ bzw. „Störungen“ synonym benutzt.
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Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde — DGPPN. (1997). Die gesundheitspolitische Bedeutung psychischer Erkrankungen. In: Die Behandlung psychischer Erkrankungen in Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60828-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-60828-5_2
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