Zusammenfassung
Der Veranstaltungsort unserer Tagung in Lindau, früher Kirche bzw. Teil eines Klosters, inzwischen Theater, lädt geradezu dazu ein, Transsexualität zu thematisieren, war doch die Kirche über viele Jahrhunderte hinweg der einzige öffentliche Raum, in dem Männer legitimerweise transvestieren konnten, und das Theater der Ort, an dem menschliche Tragödien auf die Spitze getrieben, der Kampf der Menschen mit den Göttern, der Kampf der Generationen und der Kampf der Geschlechter ausgefochten wurden. Der Zuschauer ist gewöhnlich eingeladen zur Identifikation, oder er wendet sich entsetzt ab. Kalt läßt ihn jedenfalls nicht, was auf der Bühne des Lebens geboten wird. In modernen Theaterstücken und Filmen zählt die transsexuelle Thematik zu den fast unentbehrlichen Versatzstücken. Da heute klinische Aspekte der Transsexualität Thema sind, will ich meine jüngste Begegnung hier auf die Bühne bringen mit einem Mann, der mich vor kurzem zweimal aufsuchte. Der Patient war telefonisch angekündigt von einem Nervenarzt mit der Bemerkung, “es handelt sich um einen Transsexuellen”.
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Literatur
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Pfäfflin, F. (1997). Klinische Aspekte der Transsexualität. In: Buchheim, P., Cierpka, M., Seifert, T. (eds) Teil 1 Sexualität — zwischen Phantasie und Realität Teil 2 Qualitätssicherung. Lindauer Texte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60741-7_10
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