Die Behandlung von diaphysären Fehlstellungen der unteren Extremität

Zusammenfassung

Posttraumatische Fehlstellungen der unteren Extremität sind in Abhängigkeit von der Ursache und vom Zeitpunkt des Auftretens der Ausgangsverletzung in der Regel kombinierte mehrdimensionale Fehlstellungen mit Achsen- und Torsionsfehlern sowie Längendiskrepanzen unterschiedlichster Ausprägung, wobei die überwiegende Anzahl der Fehlstellungen gelenknah lokalisiert ist (Abb. 1). Ausmaß und Komplexität solcher Fehlstellungen sind im Wachstumsalter deutlich stärker ausgeprägt als im Erwachsenenalter, auch wenn das wachsende Skelett in der Lage ist, in einem bestimmten Rahmen Fehlstellungen spontan zu korrigieren. Verletzungen der Wachstumsregion führen nur selten zu einer kompletten Zerstörung der Fuge mit Wachstumsstillstand, sondern betreffen nur Teile der Wachstumsregion, so daß als Folge ein asymmetrisches Längenwachstum resultiert. Bei solchen Fehlstellungen als Folge kindlicher Verletzungen sind deshalb nicht selten neben komplexen Längen- und Achsenfehlstellungen mit unterschiedlich stark ausgeprägten Torsionskomponenten auch Deformitäten der angrenzenden Gelenkflächen zu beobachten.