Zusammenfassung
Die Bausteine des Lebens sind erschlossen, der Zellkern ist zugänglich, erbliche Abweichungen, Krankheiten und Dispositionen für spätere Entwicklungen sind identifizierbar, Manipulationen zur Korrektur und zur Verbesserung der Zellstrukturen sind möglich. Die Gentechnik als Summe aller Methoden zur Isolierung, genauen Beschreibung, Übertragung und gezielten Veränderung von Erbgut gilt den einen als Schlüsseltechnologie unserer besseren Zukunft, den anderen als ein Menetekel für das Erreichen von Grenzen, hinter denen ein gefährliches Land der Ungewißheit liegt. Wird man beherrschen, was man machen kann, fragen oft Menschen, die schon durch die Begleit- und Folgeerscheinungen der Kerntechnik verunsichert sind. Ein neues prometheisches Zeitalter, eine Sisyphusarbeit, eine Selbstzerstörung verblendeter Zauberlehrlinge? Bei alldem bleibt angesichts des neuen Schubes der Hochtechnologien, zu denen ja auch noch die digitale Informationstechnik mit ihrer Datenflut gehört, das Bewußtsein einer Schwelle, auf welcher man gern eine Weile einhalten und nachdenken möchte, ehe man sie überschreitet. Und in der Tat hat es ein solches Verweilen auf Schwellen (Moratorien) in manchen Fällen gegeben. Aber unser modernes Verbundsystem von Wissenschaft, Technik und Ökonomie entfaltet starke Kräfte der Vorwärtsbewegung, die Grenzen konventioneller Techniken im Bereich von Krankheiten (Erbkrankheiten, aber auch Krebs, Immunschwächen wie z. B. Aids) sind nicht zu übersehen, in den Problemen der weltweiten Ernährung und der Entsorgung umweltbelastender Schadstoffe liegen Bedürfnisse vor, die nach neuen Angeboten aus Wissenschaft, Technik und Industrie rufen.
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Mieth, D. (1997). Gentechnik im öffentlichen Diskurs: Die Rolle der Ethikzentren und Beratergruppen. In: Elstner, M. (eds) Gentechnik, Ethik und Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60579-6_11
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