Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der drastisch gestiegenen Zahl zivil- und strafrechtlicher „Kunstfehlerprozesse“hat auch die unterlassene Thromboseprophylaxe eine nicht unerhebliche forensische Bedeutung erlangt. Dabei geht es zum einen um die Frage, bei welchen Patienten die Durchführung einer adäquaten Thromboseprophylaxe vom medizinischen Standard gefordert wird, anders formuliert, unter welchen Voraussetzungen die Thromboseprophylaxe – v. a. im poststationären und ambulanten Bereich – medizinisch zwingend indiziert ist. Zum anderen geht es um das Verhältnis zwischen „Methodenfreiheit“und dem rechtlich gebotenen “Prinzip des sichersten Weges“, das dem Arzt jede Risikoerhöhung verbietet, wenn er zwischen 2 oder mehreren Alternativen mit unterschiedlichen Risiken, aber gleicher Wirksamkeit wählen kann. Erhebliche Bedeutung haben aus rechtlicher Sicht ferner die Aufklärung des Patienten - insbesondere die Frage, worübr dieser im Rahmen der Thromboseprophylaxe aufgeklärt werden muß -, die ordnungsgemäße Dokumentation und schließlich die Kausalität eines etwaigen Behandlungs- bzw. Aufklärungsfehlers für den Schaden.
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Also: keine Honorarkürzung wegen Überschreitung des Arzneimittelbudgets. Die Prüfgremien berücksichtigen dies. Aber: ab 1.1.1993 Deckelung — Ausgleichszahlung oder Honorarminderung. Problematisch auch die Laborleistungen f r Chirurgen: hier gibt es seit 1.1.1993 Obergrenze der Vergütung. Thrombozytenkontrollen werden unter Umstanden nicht vergiitet. Selbst wenn sie aber honoriert werden, kann es später zu Kürzungen kommen, wenn alle hier Besonderheiten anführen.
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Ulsenheimer, K. (1997). Thromboseprophylaxe aus juristischer Sicht. Was ist gesichert — was umstritten ?. In: Hach-Wunderle, V., Haas, S. (eds) Thromboembolie-Prophylaxe in der Inneren und operativen Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60569-7_10
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