Zusammenfassung
Die Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) hat seit 1991 zu einer erheblichen Personalaufstockung in der Krankenhauspsychiatrie — beim therapeutischen Personal um etwa 20%, an einzelnen psychiatrischen Krankenhäusern um bis zu 40% — geführt. Damit verbunden sind konkrete Anforderungen sowohl an die Leistungsträger als auch an die Leistungserbringer zur Qualitätssicherung und -verbesserung in der psychiatrischen Versorgung. Zum ersten Mal wurde damit eine rechtsverbindliche Verknüpfung zwischen Aufgaben und Mitteln zur Aufgabenerfüllung gegeben. Die Psych-PV legt jedoch nicht einfach den Personalbestand für Stationen oder Kliniken fest, sondern definiert die zur Behandlung der Patienten notwendigen therapeutischen Leistungen sowie die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen innerhalb und außerhalb der Klinik. Die Umsetzung der Psych-PV ist somit nicht nur ein quantitatives Problem der richtigen Berechnung der Personalaufstockung, sondern insbesondere ein langwieriger und differenzierter Prozeß der Qualitätsoptimierung und -sicherung. Zentrales Mittel zum Erreichen des Behandlungsziels ist das gemeinsame, zielgerichtete Handeln eines multiprofessionellen Teams unter ärztlicher Verantwortung und die am Bedarf der Patienten orientierte Zusammenarbeit zwischen Klinik und außerklinischen Hilfsnetzen.
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Literatur
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Kunze, H. (1997). Die Psychiatrie-Personalverordnung als Instrument der Qualitätssicherung in der stationären Psychiatrie. In: Berger, M., Gaebel, W. (eds) Qualitätssicherung in der Psychiatrie. Bayer-Tropon-Symposium XI, vol 11. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60449-2_4
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