Komplikationslose extrakorporale Schockwellenlithotrypsie (ESWL) bei einem Patienten mit Hämophilie A und Nierenstein

Zusammenfassung

Die Verfügbarkeit der extrakorporalen Schockwellenlithotrypsie (ESWL) sowie die zunehmende Erfahrung mit dieser Technik hat den Indikationsbereich zur Behandlung von Harnsteinen mittels Stoßwelle von anfänglich 30 % heute auf über 90% eines nichtselektionierten Steinpatientenguts ansteigen lassen. Potentielle klinische Nebenwirkungen hängen von der Summe der applizierten Energie ab, d. h. vom Stoßwellendruck, der Stoßwellenanzahl, der Fokusgröße und dem Ausmaß der Stoßwellendämpfung. Sie umfassen neben Schmerzen, Hautpetechien und Herzrhythmusstörungen, v.a. das Nierentrauma mit Makrohämaturie bis hin zu intra- und perirenalen Hämatomen. Diese Blutungen können je nach Untersuchungsmethode bei 15-80% des ESWL-behandelten Patienten nachgewiesen werden und sind - selbst bei normaler Gerinnung - in bis zu 25 % als schwer einzustufen. Symptomatische perirenale Hämatome werden in der Literatur mit einer Häufigkeit von 0,2-0,66% angegeben. Deshalb stellt eine hämorrhagische Diathese- mit nur wenigen (14) publizierten Fallberichten - bisher eine Kontraindikation gegen die ESWL dar