Skip to main content

Italien

  • Conference paper

Zusammenfassung

1978 wurde in Italien das soziale Krankenversicherungssystem durch den Staatlichen Gesundheitsdienst (SSN) ersetzt. Der SSN wird jedoch weiterhin über Krankenversicherungsbeiträge finanziert, deren Höhe sich aus der Einkommensteuererklärung errechnet. Durch das chronische Defizit des SSN ist die Regierung gezwungen, auf fast alle vom SSN bereitgestellten Leistungen Zuschüsse zu gewähren und bestimmte Leistungen einfach ganz zu streichen. Durchschnittlich werden heute beinahe 20% der Gesundheitsaufwendungen durch Direktabrechnung mit dem Patienten gedeckt. Für die Erstattung dieser Kosten kann eine private Krankenversicherung abgeschlossen werden. Ungefähr 20% der italienischen Bevölkerung (insgesamt 57,1 Mio.) haben einen solchen zusätzlichen Versicherungsschutz. Alle Italiener sind bei einem Allgemeinarzt registriert, der im Bereich der Prävention und Therapie von Erkrankungen eine zentrale Rolle spielen und eine„Gatekeeperfunktion“ erfüllen soll. Im ambulanten Bereich besteht für alle Patienten freie Arztwahl. Nur der Allgemeinarzt darf jedoch einen Patienten zur weiteren Untersuchung an einen Spezialisten oder ins Krankenhaus überweisen. Bei der Verordnung von Arzneimitteln muß er sich streng an eine Liste erstattungsfähiger Präparate halten. 1994 wurde das Arzneimittelbudget von der Regierung auf 10.000 Mrd. Lit (Wechselkurs s. Anhang) begrenzt. Außerdem wurden Arzneimittel bezüglich ihrer Erstattungsfähigkeit neu eingestuft und die Preise dem europäischen Durchschnitt angepaßt. Im Januar 1997 wurde damit begonnen, das Gesundhheits- und Finanzierungsgesetz in die Tat umzusetzen, indem die Arzneimittelausgaben der öffentlichen Hand von 10.000 Lit auf 9.000 Lit gesenkt wurden. Die Ausgaben sind bis Ende 1997 auf diesem Niveau eingefroren.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1998 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this paper

Cite this paper

Blengini, C. (1998). Italien. In: Sohn, W., Zenz, M. (eds) Morphinverschreibung in Europa. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60298-6_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-60298-6_9

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-63337-2

  • Online ISBN: 978-3-642-60298-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics