Zusammenfassung
Anlaß zu diesem Buch gab eine interdisziplinäre Tagung, welche 1996 vom Zentrum für Gerechtigkeitsforschung an der Universität Potsdam und vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zum Thema “Umweltgerechtes Handeln” ausgerichtet wurde. Der Titel dieser Tagung impliziert eine interessante Doppeldeutigkeit: ”Umweltgerecht” ist einerseits im Sinne von “umweltangemessenem”, “umweltadäquatem Handeln” zu verstehen. Damit ist ein wesentlicher Aspekt der Umweltforschung angesprochen, der auch Forschungsgegenstand des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung ist: Dort bemühen sich Sozial- und Naturwissenschaftler1 in enger Kooperation um ein Verständnis der Wechselwirkungen zwischen sozialen und natürlichen Systemen. Gemeinsames Ziel ist, Prozesse globalen Wandels zu begreifen und daraus Erkenntnisse über Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung abzuleiten. Diese haben eine räumliche Reichweite von lokal/regional bis global und eine zeitliche Erstreckung von einigen Jahren bis mehreren Jahrzehnten. Nicht immer erfüllen kurzfristig anscheinend “umweltgerechte” Entscheidungen auch langfristig das Kriterium des Umweltschutzes. So erscheint beispielsweise die Nutzung von Kernenergie zur Energiegewinnung kurzfristig als umweltgerecht, weil dadurch unmittelbar weniger CO2 emittiert wird. Langfristig hingegen ist die Entsorgung möglicherweise eine große Erblast für nachfolgende Generationen und nur unter Inkaufnahme hoher Umweltbelastungen und -risiken zu handhaben.
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Literatur
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Linneweber, V., Kals, E. (1999). Umwelthandeln multidisziplinär betrachtet. In: Linneweber, V., Kals, E. (eds) Umweltgerechtes Handeln. Umweltnatur- & Umweltsozialwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60091-3_1
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