Computergestützte Evaluation der Nachstardichte mittels EPCO: Eine Reliabilitätsprüfung

Zusammenfassung

Einführung

Nachstar ist eine häufige Komplikation der extrakapsulären Kataraktchirurgie. Die Nachstarhäufigkeit variiert der Literatur zufolge zwischen 10 bis über 50%. Diese Schwankung ist aufgrund der unterschiedlichen Nachstar-Definitionen bedingt. Im folgenden wird die neu entwickelte Software EPCO (Evaluation of Posterior Capsule Opacification) vorgestellt, die ausschließlich morphologische Kriterien zur Bewertung heranzieht.

Methodik

Zur Auswertung der Nachstardichte werden genau definierte Photos benötigt. Diese werden an einer Spaltlampe (Zeiss Model 40 SL/P) bei maximaler Mydriasis erzielt und mittels eines digitalen Kameraadapters (Polaroid DMC) erfaßt. Ein PCO-Bewertungsschema dient dazu, den Nachstar qualitativ und mittels einer Pixelanalyse anschließend quantitativ zu kategorisieren: Interaktiv umrundet der Untersucher die verschiedenen Dichtegrade per Computer-Maus auf dem Monitor. Danach werden diese Areale farbkodiert und durch eine Pixelanalyse der Nachstar-Index ermittelt, der zwischen 0 und 4 betragen kann.

Um die Reliabilität von EPCO zu untersuchen, wurden 2 verschiedene Versuche durchgeführt. Im Versuchsansatz A wurden von 3 Personen jeweils die 10 gleichen Bilder ausgewertet (interindividuelle Reliabilität). Im Versuch B wurde von den 3 Personen jeweils lomal das gleiche Photo ausgewertet (intraindividuelle Reliabilität).

Ergebnisse

Im Experiment A (interindividuelle Reliabilität) lag die Standardabweichung der 3 Untersucher zwischen 0,2 und 0,43. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bildern bezogen auf die 3 unterschiedlichen Auswerter war in keinem Fall signifikant unterschiedlich (Kruskal-Wallis-Test p>o,635) Im Versuch B lagen die Mittelwerte der 3 Untersucher eng beieinander. Die Standardabweichung reichte von 2,2 bis 4,9.

Diskussion

Die inter- und intraindividuelle Schwankungsbreite bei Auswertung mittels EPCO ist gering. Systematische Fehler können durch Standardisierung der Aufnahmetechnik und genaue Instruktion der Untersucher weitgehend reduziert werden. Da der Nachstar mittels EPCO quantitativ und qualitativ erfaßt wird, eignet sich das Verfahren auch zur Verlaufsbeobachtung.

Summary

Introduction

Posterior capsule opacification (PCO) is a common complication following modern cataract surgery with IOL implantation. One reason for this is the different PCO definition. We developed an easy-to-use Software called EPCO (evaluation of PCO), that is based exclusively on morphological assessment of PCO.

Method

Using a Zeiss slit lamp, standardized retroillumination photographs were taken. These images are imported in the EPCO Computer analysis system. The density of PCO is interactively scored on a scale from 0 to 4, and multiplied by the area involved. In order to test the reliability of the EPCO system, we evaluated in experiment A the interindividual reliability. Three observers analyzed the same ten images showing secondary cataract. Experiment B focused on intraindividual reliability, with three observers scoring ten times the same image on different days.

Results

Morphological PCO scores were found to be very reliable. With PCO values ranging from o to 4, the interindividual reliability revealed differences between 0.2 and 0.43. The intraindividual reliability showed Standard deviations between 2.2 and 4.9%.

Conclusion

This method allows evaluation of large numbers of eyes with PCO, and is fast and easy to handle. It reveals good reliability and tolerable investigator-dependent variations. Systematic errors can be largely excluded by using a standardized photographic setup and trained examiners.