Zusammenfassung
Eine gemeinsame Kontrolle der Siegermächte über Deutschland, wie sie ursprünglich geplant war, kam in Berlin nicht zustande. Der sowjetische Alleingang wurde in Berlin besonders deutlich. Schon vor der Konstituierung der alliierten Kommandantur waren vollendete Tatsachen in Gestalt einer sowjetischen politischen Vormachtstellung auch für ihre deutschen politischen Helfer geschaffen worden. Verhängnisvoll wirkte sich ein Beschluß der alliierten Militärkommandantur vom 11.7.1945 aus, nach dem alle von den Sowjets bis dahin erlassenen Befehle und Anordnungen weiterhin in Kraft bleiben sollten. Das betraf auch die Unterstellung der Universität unter die alleinige Hoheit der sowjetischen Militäradministration. Über die Folgen waren sich die westalliierten „Erziehungsoffiziere“ offenbar nicht im Klaren. Da weitere Verfügungen in der Zukunft nur einstimmig verfaßt werden sollten, konnten die Sowjets durch ihr Veto verhindern, daß die von ihnen getroffenen Maßnahmen wieder rückgängig gemacht wurden. Die Rechtsgrundlagen der Universität waren vollständig geändert worden und beruhten auf dem Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht. Damit wurde die akademische Freiheit von Anfang an eingeschränkt. Auf dieser Sitzung wurden auch die Grenzen der Berliner Besatzungszonen, der Sektoren, bestätigt.
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Herken, H. (1999). Eröffnung der Berliner Universität. In: Die Berliner Pharmakologie in der Nachkriegszeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59973-6_7
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