Zusammenfassung
Bis zum Eintreffen der Westmächte am 5. Juli 1945 war die sowjetische Militäradministration mit Sitz in Karlshorst Alleinherrscher in Groß-Berlin. Sie wollte Berlin auch politisch für sich gewinnen. Schon während der Kampfhandlungen hatten die Sowjets damit begonnen, ein neues Verwaltungssystem nach sowjetischem Muster einzurichten. Schlüsselpositionen wurden mit Kommunisten besetzt, die während der Nazizeit in die Sowjetunion emigriert waren und dort das Nationalkomitee Freies Deutschland aufgebaut hatten. Dazu gehörte vor allem die Gruppe Ulbricht, die schon Ende April nach Berlin eingeflogen wurde, mit dem Auftrag, eine Regierung zu bilden. Neben Ulbricht als Leitfigur gehörten Wilhelm Pieck und Franz Dahlem dazu. Eine bedeutende Rolle spielten „antifaschistische Hilfskomitees“, die mit Polizeibefugnis ausgestattet waren. Bürgermeister wurden in allen Stadtteilen eingesetzt. Da alles sehr demokratisch aussehen sollte, kamen dafür auch parteilose Bürgerliche und Sozialdemokraten in Frage, die etwas von Kommunalpolitik verstanden. Die Dezernenten für Personalfragen und Volksbildung mußten Kommunisten sein.
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Herken, H. (1999). Erste Orientierung in der zerstörten Stadt. In: Die Berliner Pharmakologie in der Nachkriegszeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59973-6_2
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