Heinrich Schmidt-Matthiesen

Zusammenfassung

Prof. H. Schmidt-Matthiesen⁶⁾ Frankfurt, hatte die Gesellschaft nach Hamburg eingeladen, weil dort die räumlichen Voraussetzungen für den inzwischen groβ gewordenen Kongreβ günstiger waren als in Frankfurt. Das Kongreβprogramm wurde auf die Schwerpunkte Krebsvorstadien, gynäkologische Endoskopie, Schwangerschaftsbetreuung, Schwangerschaftshochdruck, Biochemie und Psychosomatik konzentriert. Die Eröffnungsansprache des Präsidenten enthielt ein breit angelegtes Bekenntnis zu Humanität, Fairness und Altruismus in der Medizin („Denn im Gutsein liegt Glück“); es waren Prinzipien, die der Präsident in seiner ganzen bisherigen Laufbahn verkörpert, herausgestellt oder auch, wo es geboten war, vehement verteidigt hat. An solchen hohen Zielen maβ Schmidt-Matthiesen die Gefahren, welche zu Beginn der achtziger Jahre schon deutlich sichtbar geworden waren: Das schwindende Vertrauen in die Ärzte, das Problem kritischer Kollegialität oder die Gefährdung der Humanität im Krankenhaus durch Kosten-Nutzen-Denken und ökonomische Rationalität, aber auch zu wiederholtem Male das gesetzlich damals noch immer nur unbefriedigend gelöste Problem des Schwangerschaftsabbruchs aus Notlage, zur Alibiindikation verkommen infolge verschwommener legislativer Grundlagen; er beklagte schlieβlich den reformerischen Übereifer an den meisten Hochschulen und insbesondere in der Hochschulpolitik bestimmter Bundesländer wie Hessen, welcher das Mittelmaβ begünstige und den schöpferischen Individualismus in der Forschung spürbar behindere.