Zusammenfassung
Mit Prof. Christian G. Leopold27) war zum ersten Mal ein verdienter Frauenarzt zum Präsidenten gewählt worden, der keinen Lehrstuhl innehatte, obschon er, Schüler Credés, auβerordentlicher Professor der Univ. Leipzig war, bevor er zum Direktor der königlichen Frauenklinik und Hebammenlehranstalt Dresden gewählt wurde (1883), übrigens als Nachfolger des ersten Präsidenten der Gesellschaft, Franz von Winckel. Leopold ist einer der wenigen seiner Generation, dessen Name wegen der nach ihm benannten Handgriffe noch heute allen Studenten der Medizin geläufig sein dürfte. Seine Ansprache deckte ein weites Gebiet ab: Er skizzierte die zeitgemäβen Kenntnisse zur Einnistung des von ihm so genannten „Eichens“, referierte über die gängigen Theorien des Zusammenhangs zwischen Menstruation und Ovulation, damit wiederaufgreifend, was bereits Veit 16 Jahre zuvor angesprochen hatte (Bonn, 1891). Er erwähnte den Stand des Wissens zur gonorrhoischen Zervizitis und zum Uteruskarzinom (Portio und Endometrium), schlug die Einrichtung von spezialisierten Untersuchungsinstituten für den Krebs vor und ebenso klinische „Karzinomhäuser“, wandte sich aber auch seinem eigentlichen Gebiet, der klinischen Geburtshilfe, zu; er sprach über „Anzeigestellungen“ zu Schnittentbindungen und stellte Details seiner in Dresden abgehaltenen geburtshilflichen Seminare für Studenten vor. Die Eröffnungsansprache Leopolds ist damit ein umfassender Rechenschaftsbericht über seine eigene klinische und wissenschaftliche Tätigkeit geworden, in dieser Hinsicht eingehender als bei allen seinen Vorgängern im Präsidentenamt. Auf dem ersten Dresdner Kongreβ wurde eine Redezeitbeschränkung festgelegt und ein von der Gesellschaft zu stiftender Preis für eine wissenschaftliche Arbeit vorgesehen, der auf jedem künftigen Kongreβ vergeben werden sollte.
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Ludwig, H. (1999). Christian Gerhard Leopold (1846–1911). In: Ludwig, H. (eds) Die Reden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59913-2_12
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