Zusammenfassung
Unter infektiösem Hospitalismus versteht man Infektionen, die im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt erworben wurden. Aufgrund der physiologisch-anatomischen Verhältnisse ist der Harntrakt in besonderem Maße für Infektionen prädestiniert, so daß es nicht verwundert, daß ca. die Hälfte aller nosokomialen Infektionen auf den Harntrakt entfallen, wobei in ca. 70% der Fälle der transurethrale Dauerkatheter eine entscheidende Rolle spielt (Porpaczy u. Schmidtbauer 1982). Nach Haschek u. Schmidtbauer (1984) gehen 40% der nosokomialen Harnwegsinfektionen vom unteren Harntrakt aus, wobei mehr als 7% tödlich verlaufen. Porpaczy u. Schmidtbauer (1982) stellten in einer Serie von 1000 Autopsien fest, daß in 7,4% der Fälle die im Krankenhaus erworbene Infektion die unmittelbare Todesursache war, während in 6,3% der bakterielle Hospitalismus wesentlich zum Tode beitrug. Sie fanden nach urologischen offenen Operationen eine Wundinfektionsrate von 8%. Bei 8–12% der präoperativ infektfreien Patienten entwickelte sich nach offener Adenomektomie eine Harwegsinfektion, während bei ca. 50% der Patienten, die präoperativ bereits eine Bakteriurie aufwiesen, eine manifeste Infektion nachweisbar war.
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Literatur
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Hofstetter, A. (1999). Infektiöser Hospitalismus. In: Hofstetter, A. (eds) Urogenitale Infektionen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59883-8_27
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