Sexuell übertragbare virale Infektionen

Zusammenfassung

Als Geschlechtskrankheiten wurden früher üblicherweise bakterielle Infektionen bezeichnet, die beim Geschlechtsverkehr übertragen zu mehr oder weniger charakteristischen Effloreszenzen der Anourogenitalhäute führen. Unberücksichtigt blieben die epidemiologisch in unserem Jahrhundert zunehmend bedeutsamen viralen Geschlechtskrankheiten. Es sollte daher heute besser der Begriff „sexuell übertragbare Erkrankungen (sexually transmitted disease = STD)“ verwendet werden, der neben den klassischen bakteriellen Geschlechtskrankheiten auch die viralen Infektionen umfaßt. Während die sexuell übertragbaren bakteriellen Infektionen, die in Kap. 18 bereits behandelt wurden, epidemiologisch in erster Linie in den Entwicklungsländern auch heute noch eine wichtige Rolle spielen, konnten diese Erkrankungen seit Einführung der Antibiotika in den Industrieländern weitgehend zurückgedrängt werden.