Zusammenfassung
Prostituierte zählen zu den überdurchschnittlich häufig von HIV-Infektionen betroffenen Bevölkerungsgruppen. Dies ist wesentlich auf zwei Ursachen zurückzuführen: Zum einen besteht berufsbedingt eine überdurchschnittlich häufige Exposition gegenüber Risiko-situationen, zum anderen sind die Prostituierten über Risiken ihrer Tätigkeit häufig schlecht informiert, da sie oftmals gegen ihren Willen zur Prostitution gezwungen und ihnen daher Beratungsmöglichkeiten entzogen werden. Dies wird eindrucksvoll durch eine aktuelle Feldstudie aus Köln belegt, wo von dem dortigen Gesundheitsamt eine Pilotstudie zur Gesundheitsprävention für Migrantinnen in der Prostitution durchgeführt wurde. In der untersuchten Gruppe osteuropäischer Prostituierter gaben 40% an, durch falsche Versprechungen in die Prostituition gelockt worden zu sein, 30% gaben Gewalterfahrungen während der Prostitution an. Die Kenntnis über Verhütungsmethoden war schlect; so nahmen 20% regelmäßig Postkoitalpräparate, 10% nutzten keinerlei Schwangerschaftverhütungsmittel.
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Stücker, M., Roghmann, U., Hoffmann, K., Segerling, M., Altmeyer, P. (2000). Akzeptanz und Effektivität regelmäßiger ärztlicher Untersuchungen bei Prostituierten. In: Brockmeyer, N.H., Hoffmann, K., Reimann, G., Stücker, M., Altmeyer, P., Brodt, R. (eds) HIV-Infekt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59683-4_26
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