Zusammenfassung
Die Praxis des Safer Use hat ihre Anfänge in der jetzigen Form etwa zu Beginn der 80er Jahre genommen — als Bestandteil der sog.„harm reduction“-Strategie. Auslöser für die Frage, wie man mit oder trotz Drogenkonsum möglichst geringen gesundheitlichen Schaden nimmt und überleben könne, war die zunehmende Ausbreitung von AIDS, der insbesondere unter den intravenösen Drogengebrauchern zunehmend Menschen zum Opfer fielen. Die Drogenpolitiken vieler Länder haben in dieser Zeit — teilweise bis heute recht zögerlich — begonnen, eine Kehrtwende vorzunehmen: Die suchtmittelfreie Gesellschaft als realistisches Ziel einer Drogenpolitik verlor an Anerkennung. Der von der amerikanischen Regierung ausgerufene „war an drugs“ erschien insbesondere den direkt betroffenen Drogengebrauchern immer unmenschlicher und vielen professionellen Beratern immer zweifelhafter. Auch in der Konzeption internationaler Organisationen wie der WHO und in nationalen Drogenpolitiken schlug sich diese Erkenntnis zunehmend mehr nieder. Die Angebote zu konsum- und suchtbegleitenden Hilfe traten immer mehr in den Vordergrund und prägen heute einen erheblichen Teil der Arbeit der Drogenhilfe: Wie können Menschen mit Drogen überleben, wenn sie auf den Konsum nicht verzichten wollen oder nicht verzichten können? Das war der situative Anlaß dafür, für Drogenkonsumenten Beiträge des „safer use“, also Beiträge zum Gesundheitsschutz, zur Überlebenshilfe zu entwickeln, die alltagstauglich sein sollten und bei denen die Schwelle zur Akzeptanz aus Sicht eben dieser Drogenkonsumenten möglichst niedrig angelegt sei.
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Literatur
Heudtlass J et a. (1995) Risiko mindern beim Drogengebrauch. Frankfurt, Fachhochschulerlag
Heudtlass, J (1998) Safer Use in Haftanstalten. In: Jacob J, Stöver H (Hrsg) Minimierung gesundheitlicher Risiken bei Drogenkonsum unter Haftbedingungen. Oldenburg 1998
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Heudtlass, J. (2000). Safer Use — Gesundheitstips für Drogenkonsumenten. In: Poehlke, T., Flenker, I., Schlüter, HJ., Busch, H. (eds) Drogen. Suchtmedizinische Versorgung, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59614-8_6
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