Der histologisch positive Schnittrand — therapeutische Konsequenz?

Summary

The indication of a specific therapy in view of a histologically positive margin R1(L) after resection for adenocarcinoma of the esophagogastric junction (AEG) depends essentially upon an independent prognostic relevance of the R1(L) situation. The analysis of 97 resections of AEG, performed at our institution between September 1992 and December 1998 did not reveal such independent prognostic relevance of R1(L). However, a positive margin greatly influenced the quality of survival in 7 out of 13 evaluable, luminal R1(L) patients, who developed stenosing local progression of the tumor residual early during their survival period. Thus, oncologically adequate surgical therapy is suitable to avoid those R1(L)-situations of independent prognostic relevance. Under such circumstances, the occurrence of R1(L) is an indicator of an aggressive tumor biology.

Zusammenfassung

Die Entscheidung über eine spezifische Therapie bei histologisch positivem Schnittrandergebnis (R1(L)) nach Resektionen bei Adenokarzinom des oesophagogastralen Überganges (AEG) hängt entscheidend von der unabhängigen prognostischen Relevanz des R1(L) ab. In einer Analyse von 97 an unserer Einrichtung von 9/92 bis 12/98 durchgeführten Resektionen wurde eine solche unabhängige prognostische Relevanz nicht nachgewiesen. Der histologisch positive Schnittrand beeinflußte jedoch in 7/13 auswertbaren luminalen R1(L)-Fällen durch einen im weiteren Krankheitsverlauf frühzeitig auftretenden stenosierenden Residualtumorprogress die Qualität des Überlebens erheblich. Es wird gefolgert, daß bei adäquater chirurgisch-onkologischer Vorgehensweise unabhängig prognostisch relevante R1(L)-Situationen vermieden werden können. Tritt unter solchen Therapiebedingungen ein R1(L) auf, so ist dies als Hinweis für eine aggressive Tumorbiologie zu werten.