Zusammenfassung
Die Situation des einzelnen Betroffenen ist zunächst von dem Gefühl der Ohnmacht und des Versagens geprägt. Bis heute ist der unwillkürliche Harn- oder Stuhlverlust ein völliges Tabuthema in der gesellschaftlichen Diskussion geblieben. In allen Bevölkerungsschichten wird das Symptom „Harninkontinenz“versteckt und oft nicht einmal mit den engsten Vertrauten, Angehörigen oder dem Hausarzt besprochen. Der Versuch, den Harnverlust vor der Umwelt zu verbergen, lässt die Betroffenen zu Hilfsmitteln greifen, die frei im Handel erhältlich sind. Der Gebrauch der Hilfsmittel wird sorgsam auch vor dem Lebenspartner oder anderen Familienangehörigen verborgen. Die Abfallbeseitigung erfolgt heimlich. Längere Spaziergänge, Theater- oder Kinobesuche werden vermieden oder nur mit Hilfe der heimlich gekauften Vorlagen oder Windeln überstanden. Sportliche Aktivitäten unterbleiben vielfach völlig. Gerade bei älter werdenden Betroffenen ist in einem solchen Fall das Schamgefühl besonders ausgeprägt.
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Goepel, M. (2001). Die soziale Situation des harninkontinenten Patienten. In: Patientenratgeber Blasenstörungen bei Erwachsenen und Kindern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59523-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-59523-3_6
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