Zusammenfassung
Artikel 11 des Europäischen Übereinkommens über Menschenrechte und Biomedizin vom 4. April 1997 (MRK-Biomed) stellt seinem vierten Kapitel über das menschliche Genom den Grundsatz der Nichtdiskriminierung voran: “ Jede Form von Diskriminierung einer Person wegen ihres genetischen Erbes ist verboten.„ Zur Begründung fuhrt der Explanatory-Report (DIR/JUR 97/1) aus, die Erschlißung des menschlichen Genoms, die rapide fortschreite, ebenso wie die Entwicklung genetischer Tests, die damit verbunden sind, bringe substantielle Fortschritte in der Prävention von Krankheiten und ihrer Behandlung. Aber die genetischen Tests verursachten auch bedenkenswerte Probleme. Das bedeutendste sei, lass genetische Tests, die eine genetische Krankheit, eine Prädisposition oder Empfänglichkeit für solche genetischen Krankheiten entdecken können, zu Selektion und Diskrimination führen könnten (Nr. 74).
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Literatur
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Schreiber, HL. (2002). Das Verbot der Diskriminierung einer Person wegen ihres genetischen Erbes. In: Taupitz, J. (eds) Das Menschenrechtsübereinkommen zur Biomedizin des Europarates — taugliches Vorbild für eine weltweit geltende Regelung? / The Convention on Human Rights and Biomedicine of the Council of Europe — a Suitable Model for World-Wide Regulation?. Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59424-3_10
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