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Part of the book series: Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge ((WIRTSCH.BEITR.,volume 137))

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Zusammenfassung

Diese Arbeit ist mit dem Anspruch angetreten, eine theoretische Analyse des internationalen Kapitalsteuerwettbewerbs auf der Grundlage eines halbwegs realistischen Modells durchzuführen. Das in dieser Arbeit konstruierte internationale Kapitalmarktmodell ist dabei durchaus in der Lage, eine Reihe von empirisch relevanten Aspekten der Besteuerung von Kapitaleinkünften abzubilden, die in der bisherigen Literatur zum Steuerwettbewerb keine angemessene Berücksichtigung fanden. Als vereinfachende Abbildung hat aber natürlich auch das hier eingesetzte Modell Defizite im Hinblick auf die Realitätstreue. Zu den gravierenden Inkompatibiliäten zwischen Modell und Realität zählen hierbie die folgenden vier Aspekte, deren Erfassung vielleicht Aufgabe zukünftiger Forschung sein kann:

  • Steuern auf einbehaltene Gewinne werden nicht modelliert. Im Rahmen des heir benutzten Zwei-Zeitpunkt-Modells ist eine Selbstfinanzierung der Unternehmen aus einbehaltenen Gewinnen nicht darzustellen. Damit kann im Modell die Besteuerung auch hier nicht ansetzen. In der Relität werden die hohen internationalen Steuerbelastungsunterschiede bei Thesaurierungen als wichtigue Quelle von Allokationsverzerrungen angesehen. Zudem ist gerade auf diesem Gebiet die fiskalische Wetbewerbsaktivität sehr hoch (vgl; z.B.das Beispiel in Abschnitt 1.2.5). Um dies theoretisch analysieren zu können, ist aber ein Modellansatz mit mindestens drei Zeitpunkten erforderlich.441

  • Internationale Kapitalströme fließen nur in eine Richtung. Das von uns benutzte Ein-Konsumenten-Modell führt zwangsläufig dazu, daß die Rollen der Länder als Kapitalimporteur bzw. -exporteur klar umrissen sind. In Wirklichkeit ist natürlich kein Land ein reiner Ex- order Importeur von Kapital, sondern hier sind allenfalls unterschiedlich hohe Nettopositionen zu beobachten. Um derartige Effekte abzubilden, muß man in einer Mehr-Konsumenten-Ökonomie zusätzlich noch eine Marktunvollkommenheit einbauen, die einen beiderseitigen Kapitalverkehr arklärt.442

  • Die Bemessungsgrundlagen der Steuern sind in beiden Ländern identisch. In der Realität existiert zur Vielzahl unterschiedlicher nationaler Rechnungslegungsvorschriften, die selbst bei einer Harmonisierung aller Steuertarife und bei Vermeidung jeglicher Doppelbesteuerungseffekte zu erheblichen Belastungsunterschieden führen.443 Prinzipiell sind auch Rechnungslegungssysteme als Strategievariable im internationalen Steuerwettbewerb einsetzbar.

  • Die modellierten Steuerregelungen sind viel zu einfach. Progressive und degressive Tarife, Freibeträge und -grenzen, Absetzbeträge, Steuerstungen, Gewinn- und Verlustvorträge Progressionsvorbehalte, Abschungsmodalitäten und viele andere Feiheniten der Steuergesetzgebung werden von unserem Modell nicht erfaÜt.444 Diese sing es aber, die internationale Steuerbelastungsvergleiche so schwierig und damit eine Einschätzung der wahren Auswirkungen des Steurwettbewerbs nahezu unmöglich machen.

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© 1997 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Wagener, A. (1997). Schlußbetrachtung. In: Internationaler Steuerwettbewerb mit Kapitalsteuern. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 137. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59249-2_10

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  • Publisher Name: Physica, Heidelberg

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