Zusammenfassung
In seinem Beitrag „Die Bedeutung der glatten Komponente für die aktuelle Konjunkturanalyse“ argumentiert N. Meyer (vgl. seinen Beitrag in diesem Band) dahingehend, daß für eine prospektive Zielsetzung im Sinne von K.-A. Schäffer [1976] eine „nur“ saisonbereinigte Zeitreihe einer geschätzten glatten Komponente (d.h. Trend und Konjunkturzyklus zusammen) vorzuziehen sei. Diese Empfehlung wird damit begründet, daß saisonbereinigte Werte, insbesondere in kritischen Entwicklungsphasen, wesentlich weniger korrekturanfällig seien als Trendschätzungen (N. Meyer verwendet dabei diesen Begriff als Synonym für eine glatte Komponente) und auch wesentlich früher Hinweise auf konjunkturelle Umschwünge geben würden. Die höhere Stabilität der saisonbereinigten Werte am Reihenende wird mit der unterschiedlichen Natur der verschiedenen Komponenten einer Zeitreihe begründet und daher als unabhängig vom jeweils verwendeten Zeitreihenbereinigungsverfahren angesehen. Diese Position wird mit einem praktischen Beispiel, der Zeitreihe „Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe“ untermauert. Als Saisonbereinigungsverfahren wird dabei das CENSUS X 11-Verfahren in der Version der Deutschen Bundesbank verwendet. N. Meyer räumt jedoch ein, daß eine solche Auffassung aus theoretischer Sicht nicht überzeugend sei und weist deshalb auf seine einschlägigen praktischen Erfahrungen und die anderer Analysten des Wirtschaftsgeschehens hin.
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Literaturhinweise
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Schips, B. (1997). Anmerkungen zur Bedeutung der glatten Komponente für die aktuelle Konjunkturanalyse. In: Edel, K., Schäffer, KA., Stier, W. (eds) Analyse saisonaler Zeitreihen. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 134. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59244-7_9
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