Zusammenfassung
Lernprozesse im Unternehmen werden nur durch ein Netzwerk von Lernbeziehungen zwischen Personen und Personengruppen ermöglicht. Der Lern-, Informations-und Wissenstransfer kann dabei nie verlustfrei sein. Wann immer Informationen zwischen zwei Quellen weitergegeben werden, egal ob es sich dabei um Individuen oder Kollektive handelt, geht Information verloren. Dieser Informationsverlust kann gewollt oder ungewollt sein. Die Diagnose dieses Schnittstellenproblems soll durch das Lernnetzanalyseinstrument erleichtert werden. Hierbei kann man weniger Aussagen über die Ursache des Verlustes (über das Warum) machen, als vielmehr zunächst die Quelle identifizieren (das Woher). Die Ursachenidentifikation, z.B. ob der Verlust gewollt oder ungewollt ist und warum er stattgefunden hat, kann erst in einem zweiten Feinanalyseschritt erfolgen. Informationen verbreiten sich auf den Pfaden zwischen den Knoten des Netzwerkes. Somit sind diese Pfade und Knoten die potentiellen Verursacher des Informationsverlustes. Wer oder was aber sind die Knoten und Pfade des Netzwerkes? Im Netzwerk bilden die Individuen/Organisationseinheiten die Knoten des Netzes, und die Verbindungspfade zwischen den Knoten sind gleichzusetzen mit den Lernbeziehungen und -prozessen zwischen den Knoten. In der Gesamtstruktur bildet dieses Modell den Grad der Wissensdiffusion im Unternehmen ab. Die Anzahl von Pfaden bzw. deren Qualität, Häufigkeit, Intensität usw., die über vertikale, horizontale und diagonale Wege Knoten verbinden, charakterisieren die Transportwege, die neues Wissen, das von einer Person oder in einer Abteilung erworben wird, im Unternehmen verbreiten. Die Qualität der Knoten, d. h. Höhe des Wissensstandes, Bereitschaft und Handlungen der Wissensweitergabe bzw. des -erwerbs, kennzeichnen die personelle Bindung des Wissens und dessen potentielle Transportierbarkeit im Unternehmen.
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Literatur
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Schnauber, H., Grabowski, S., Schlaeger, S., Zölch, J. (1997). Den eigenen Standort bestimmen. In: Total Quality Learning. Qualitätswissen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59210-2_11
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