Zusammenfassung
Nach der preußischen Universitätsreform Wilhelm von Humboldts besaßen die Universitäten in Deutschland über etliche Jahrzehnte hin ein nahezu uneingeschränktes Forschungsmonopol. Das ist längst Vergangenheit. Davon kann man sich durch Rekurs auf ein paar Zahlen der aktuellen deutschen Wissenschaftsstatistik einen nachhaltigen Eindruck verschaffen. Insbesondere ist bekanntlich der Anteil der in der Wirtschaft verbrauchten Mittel für Forschung und Entwicklung dramatisch angewachsen. 1981 lag er in der alten, kleineren Bundesrepublik Deutschland bei 66,7% und schon 1989 bei 71%1. In der Schweiz liegt dieser Anteil sogar noch einmal höher, nämlich bei 75%2. Darin spiegelt sich nicht zuletzt der Außenhandelserfolg der schweizerischen Wirtschaft, der anteilmäßig und bevölkerungsbezogen den deutschen Erfolg noch einmal um fast 50% überbietet. Exemplarisch bedeuten diese Zahlen, daß, bei einem Anteil der für die Zwecke der Forschung und Entwicklung ausgegebenen Mittel am Umsatz von etwa 10%, bereits mittelgroße Unternehmen der chemischen Industrie gegen eine Milliarde DM jährlich für die Zwecke der Forschung und Entwicklung ausgeben. Diese Summe repräsentierte, immerhin, den Umfang der Haushalte zweier mittelgroßer Universitäten mit allen ihren Fächern und Einrichtungen. Bei der pharmazeutischen Industrie liegt der genannte Anteil von Forschungs- und Entwicklungsmitteln am Umsatz bekanntlich noch einmal um 3 bis 5 Prozentpunkte höher. Komplementär zu dieser Entwicklung ist der Prozentsatz der hochschulintern verausgabten Forschungsmittel zwischen 1981 und 1989 von 16,1% auf 13,6% abgesunken3.
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Lübbe, H. (1997). Fälligkeiten der Wissenschaftspolitik in den neuen Bundesländern. In: Modernisierung und Folgelasten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59152-5_33
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