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Die Rolle der Einkommenspolitik

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Stabilitätspolitik

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 171 Accesses

Zusammenfassung

Unter Einkommenspolitik verstehen wir wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf die funktionelle Einkommensverteilung Einfluß nehmen, also die Aufteilung des Volkseinkommens in Lohn und Profit bzw. — in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung — Einkommen aus unselbständiger Arbeit und Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen ändern. Im Kern handelt es sich hierbei um die Lohnpolitik der Tarifparteien am Arbeitsmarkt. In den Tarifverhandlungen kann zwar nur eine Untergrenze für das gesamtwirtschaftliche Lohnniveau festgesetzt werden. Das Niveau der Effektivlöhne liegt in der Regel über dem Tariflohnniveau (Lohndrift). Diese Eigenschaft, einen Mindestlohn zu setzen, macht das Tariflohnniveau aber zu einer wichtigen wirtschaftspolitischen Größe Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände stehen damit in der Rolle wirtschaftspolitischer Akteure. Ihre Tarifautonomie ist als eine Form der Koalitionsfreiheit durch das Grundgesetz geschützt. Die Regierung kann daher nur indirekt, durch Appelle und Leitlinien Einfluß auf die Lohnpolitik nehmen. So war die “Konzertierte Aktion„ nach dem Stabilitäts-und Wachstumsgesetz, die von 1967 bis 1977 praktiziert wurde, ein Versuch der Regierung, durch Erörterung der makroökonomischen Rahmenbedingungen darauf hinzuwirken, daß Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände bei ihren Tarifrunden die Erfordernisse des “gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts„ beachten.

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Eine frühere Fassung dieses Kapitels ist erschienen in wisu-das wirtschaftsstudium Heft7/95.

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Tomann, H. (1997). Die Rolle der Einkommenspolitik. In: Stabilitätspolitik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59046-7_9

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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