Zusammenfassung
Im Mai 1997 schlossen Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber ein sogenanntes „Bündnis für Arbeit“, indem sie eine „Gemeinsame Initiative für mehr Arbeitsplätze in Ostdeutschland” starteten. Die Bundesregierung bringt dabei folgendes Förderkonzept ein: Die bisherigen Bestimmungen über Sonderabschreibungen werden gestrichen und die Förderung wird auf Investitionszulagen für kleine und mittlere Unternehmen einschließlich der Dienstleister umgestellt. Beim Wohnungsbau soll künftig der Schwerpunkt bei der Modernisierung des Altbaubestandes liegen. Die Tarifpartner erklären sich dazu bereit, gewisse tarifpolitische Konzessionen zu machen, insbesondere den Flächentarifvertrag stärker zu öffnen. Die Vertreter der Unternehmensverbände bekunden ihre Absicht, darauf hinzuwirken, daß in Zukunft bei Beschaffungen verstärkt Unternehmen in den neuen Bundesländern berücksichtigt, die Investitionen dort stabilisiert, außerdem Leitungsfunktionen und Forschungskapazitäten, soweit wirtschaftlich vertretbar, nach Ostdeutschland verlagert und zusätzliche Lehrstellen geschaffen werden. Insgesamt setzt sich das „Bündnis für Arbeit“ das Ziel, in nächster Zukunft jährlich 100.000 neue Arbeitsplätze in Ostdeutschland bereitzustellen.
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Literatur
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Fehl, U. (1998). Bündnis für Arbeit. In: Knappe, E., Berthold, N. (eds) Ökonomische Theorie der Sozialpolitik. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59013-9_12
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