Selektive Nachfrage nach Migranten: Eine Kalibrierung der Einwanderungsgewinne

Zusammenfassung

Die theoretische Analyse des letzten Kapitels machte deutlich, daß die Lohn-, Beschäftigungs- und Verteilungseffekte der Zuwanderung von der Flexibilität der Löhne, der Zusammensetzung des Zuwandererstromes hinsichtlich der Qualität der Migranten und den produktionstechnischen Zusammenhängen zwischen den einzelnen Produktionsfaktoren abhängen. In diesem Kapitel wird nun auf Basis der im letzten Abschnitt abgeleiteten theoretischen Modelle das quantitative Ausmaß der potentiellen Migrationseffekte für die Bundesrepublik Deutschland kalibriert. Anhand dieser Kalibrierung lassen sich wichtige Fragen hinsichtlich der Ausgestaltung einer ökonomischen Gesichtspunkten folgenden Einwanderungspolitik beantworten. Führt Zuwanderung in der Bundesrepublik Deutschland potentiell zu einer Verringerung oder zu einer Erhöhung der Einkommen der einheimischen Bevölkerung? Welches Ausmaß können diese potentiellen Migrationsverluste bzw. -gewinne annehmen? Sollte eine Einwanderungspolitik bestimmte Migranten selektieren, um eventuelle Verluste für die einheimische Bevölkerung zu vermeiden bzw. möglichst hohe Migrationsgewinne für die einheimische Bevölkerung zu generieren; und wenn ja, welche Migranten sollten selektiert werden?