Zusammenfassung
Im Mai 1994 errichtet B auf seinem Grundstück im Grunewald einen Pferdestall, ohne die dafür erforderliche Baugenehmigung der Stadt Berlin einzuholen. Im Juni 1996 erfährt das zuständige Bezirksamt davon und fordert B mehrfach auf, den Pferdestall abzureiβen. Als B nicht reagiert, erläβt das Bezirksamt am 1. September 1996 eine Baubeseitigungsanordnung mit dem Inhalt, den Stall „spätestens zum 31. März 1997”S zu beseitigen; andernfalls drohe eine „umgehende Ersatzvornahme”. B legt gegen diese Verfügung keinen Widerspruch ein, überträgt jedoch im Oktober 1996 das Eigentum an Grundstück und Pferdestall auf seinen Sohn S.
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Notes
Begriff: § 3 Abs. 1 VVG.
Prölss/Martin, VVG Kommentar25, § 1 Anm.3; Hans-Leo Weyers, Versicherungsvertragsrecht2, Rn 34 und 551 ff.
Weyers, a.a.O. (Fn 2) Rn 564 und Edgar Hofmann, Privatversicherungsrecht3, § 7 Rn 3 behandeln § 61 VVG als gesetzlichen Risikoausschluβ, so daβ es-entgegen dem Wortlaut der Norm-bereits an einem Versicherungsfall fehlen soll.
Nach Anton Martin, Sachversicherungsrecht3, XII Rn 153 ist der Begriff „sachdienlich” weit auszulegen: erfaβt werden danach u.a. „alle für Anspruchsgrund und Anspruchshöhe rechtserheblichen Tatsachen”.
Dazu Weyers, a.a.O. (Fn 2) Rn 15-im Gegensatz zur Summenversicherung-.
Dazu Prölss/Martin, a.a.O. (Fn 2) § 55 Anm.l; Weyers, a.a.O. (Fn 2) Rn 448 ff.
Vgl. BVerwG NJW 1971, 1624; OVG Münster, NVwZ 1987, 427; VGH Mannheim, NJW 1979, 1565; BayVGH, BayVBl. 1983, 21; vertiefend: Holger Stadie, Rechtsnachfolge im Verwaltungsrecht, DVB1. 1990, 501, 507.
Einzig die Ersatzvornahme hätte erneut angedroht werden müssen, vgl. VGH Mannheim, a.a.O. (Fn 7).
BGH, NJW 1993, 1862; Martin, a.a.O. (Fn 4).
BGH, LM AVB f. FeuerVers. Nr.13 = VersR 1976, 821; BGH NJW 1993, 1862; Martin, a.a.O., (Fn 4) X II Rn 145.
BGH, NJW 1978, 826L = VersR 1978, 121; a.A. Peter Schimikowski, Übungen2, Rn 128.
BGH, VersR 1993, 829.
Siehe Werner Lücke, VersR 1993,1098.
BGH VersR 1963, 134, OLG Köln, VersR 1991, 410; Prölss/Martin, a.a.O. (Fn 2) § 34 Anm. 2 B.
BGHZ 52, 86; VersR 1970, 631, 732; Prölss/Martin, a.a.O. (Fn 2) § 34 Anm.l.
BGH,VersR 1993, 829.
Ulrich Knappmann, Zurechnung des Verhaltens Dritter im Privatversicherungsrecht, NJW 1994, 3149.
RGZ 101, 0403.
MüKo-Hanau, BGB-Kommentar, Bd. 2, § 276 Rn 49; Palandt/ Heinrichs, BGB-Kommentar56, § 276 Rn 10.
ÖOGH, VersR 1988, 530 (std. Rspr.).
Vgl. OLG Stuttgart VersR 1951, 137; Bruck/Möller, VVG8 I, § 6 Anm. 28.
Ausführlich: Helmut Schirmer, Der Repräsentantenbegriff im Wandel der Rspr., Münsteraner Reihe, Heft 23, 6.
Schirmer, a.a.O. (Fn 22).
BGH, NJW 1993, 2112.
Prölss/Martin, a.a.O. (Fn. 2).
Ulrich Knappmann, NJW 1994, 3148 unter Berufung auf OLG Hamm r+s 1994, 123.
Eine Zurechnung des Verschuldens analog § 166 BGB ist ohnehin fragwürdig; § 166 BGB beruht auf dem Rechtsgedanken, daβ derjenige, der einen anderen mit der Erledigung bestimmter Angelegenheiten in eigener Verantwortung betraut, sich das in diesem Rahmen erlangte Wissen des anderen zurechnen lassen muβ, vgl. BGHZ 83, 293, 296. Von einer Verschuldenszurechnung ist dagegen keine Rede.
So ausdrücklich: BGH VersR 1981, 822.
BGHZ 107, 229.
BGH, a.a.O. (Fnl5).
BGH NJW 1993, 829.
Auch Schirmer, a.a.O. (Fn 22), 47, lehnt einen „vertragsverwaltenden Repräsentanten” mit der Begründung ab, die Abgrenzung zum Wissenserklärungsvertreter bleibe offen.
Weyers, a.a.O. (Fn 2).
Weyers, a.a.O. (Fn 2).
Prölss/Martin/Prölss, (Fn 2), § 6 Anm.3 C a).
Vgl. nur BGH, VersR 1975, 752; BGH, RuS 1991, 392.
BGHZ 53, 160, 164; BGH, VersR 1982, 182 m.w.N., BGHZ 84, 84, 87; für die Feuerversicherung: BGH VersR 78, 74.
Diese Rspr. ist nunmher in § 13 Nr. 3 AFB 94-unverbindliche Empfehlungen des Verbandes der Sachversicherer für die Feuerversicherung-eingearbeitet: „Hatte eine vorsätzliche Obliegenheitsverletzung Einfluβ weder auf die Feststellung des Versicherungsfalls noch auf die Feststellung oder den Umfang der Entschädigung, so entfällt die Leistungsfreiheit…, wenn die Verletzung nicht geeignet war, die Interessen des VR ernsthaft zu beeinträchtigen, und wenn auβerdem den VN kein erhebliches Verschulden trifft.”
BGH VersR 1983, 884f; 1985, 129; vgl. auch Schimikowski, a.a.O. (Fn 11), Rn 132; Karl Sieg, Die Relevanzrechtsprechung im Privatversicherungsrecht, BB 1990, 2280.
OLG Hamburg, r+s 1990, 362.
BGHZ 48, 7; 49, 130; PrölSS/Martin, a.a.O. (Fn 2), § 34 Anm. 3C. Nach OLG Hamm, RuS 1992, 4If. entfällt das Belehrungserfordernis, falls der VN arglistig gehandelt hat; darauf kommt es hier jedoch nicht an, weil in jedem Fall ausreichend belehrt worden ist.
BGH,VersR 1969, 214.
Dafür: BGH NJW 1974, 1241; dagegen: Prölss/Martin, a.a.O. (Fn 2) § 6 Anm. 9c; vermittelnd: Bruck/Möller, a.a.O. (Fn 21) § 6 Anm. 20, 44.
Nach BGH VersR 1978, 77 sind §§ 13 Abs. 2 und 16 AFB nebeneinander anwendbar.
Der Begriff der Arglist i.S.v. § 16 AFB30 entspricht dem des § 123 BGB (Martin, X III 20 (F 4)); Arglist ist also mit Vorsatz gleichzusetzen; einer moralisch besonders verwerflichen Gesinnung bedarf es nicht (MüKo-Kramer, a.a.O. (Fn 19), § 123 Rn 6).
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Brömmelmeyer, C. (1998). Der Pferdestallfall. In: Schwintowski, HP. (eds) Fallsammlung zum Privatversicherungsrecht. Juristische ExamensKlausuren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58889-1_7
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