Zusammenfassung
Vergessen wir nun schnell wieder die Wissenschaftler, die, wie wir jetzt gerade gesehen haben, im Prinzip auch nichts anderes sind als stinknormale Menschen, nur vielleicht mit etwas mehr Bildung bzw. Einbildung („Der Umstand, daß einige Intellektuelle geistige Blähungen haben, bedeutet nicht, daß alle Menschen an solchen Blähungen leiden. “ Feyerabend 1980, S. 14) und wenden wir uns der weit interessanteren Frage zu, wie es überhaupt dazu kommen konnte, daß Homo sapiens als jene zwar nicht außernatürliche, aber doch besondere Primatenart definiert werden kann, bei der ganz spezielle kognitive Leistungen, nämlich solche, die unter den schönen und zugleich heiß umstrittenen Begriff Intelligenz fallen, einen scheinbar zentralen Stellenwert besitzen. Zu diesem Zweck ist es vielleicht nützlich, noch einmal kurz zu rekapitulieren, was wir bis hierher mit unseren Überlegungen zum Wunderwesen Mensch erreicht haben und wie dieses neue Bild nun auf all dasjenige angewandt werden kann, was wir tagtäglich bei Vertretern von Homo sapiens beobachten können. Unser zweifellos wichtigstes Ergebnis ist dabei die Einsicht, daß menschliche Individuen, genauso wie alle anderen vielzelligen Organismen, seien es Tiere oder Pflanzen, aus Prinzip von jeder Form echten Erkenntnisgewinns ausgeschlossen sein müssen. Ein jeder von uns lernt zwar, wie man so schön sagt, ein ganzes Leben lang, aber dies hat nichts mit echt evolutionären Veränderungen zu tun.
Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, daß er viel größer ausschaut, als er wirklich ist. Johann Nestroy
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Heschl, A., Loserl, H. (1998). „Die Evolution hat uns fest im Griff“. In: Das intelligente Genom. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58883-9_18
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-58883-9_18
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-63774-2
Online ISBN: 978-3-642-58883-9
eBook Packages: Springer Book Archive