Zusammenfassung
Die Neue Österreichische Tunnelbauweise (NÖT, New Austrian Tunnelling Method, NATM) entstand in den Jahren 1957 bis 19651 und erhielt ihren Namen zur Unterscheidung von der alten österreichischen Tunnelbauweise. Eine Reihe österreichischer Tunnelspezialisten (VON Rabcewicz, Pacher, Müller-Salzburg) haben diese Tunnelbauweise entwickelt, die im wesentlichen darauf beruht, den Tunnel konventionell (d.h. zyklisch) vorzutreiben, die Sicherungsmittel (in erster Linie Spritzbeton) möglichst sparsam anzuwenden und nach den Grundsätzen der Beobachtungsmethode vorzugehen. Das Gebirge soll dabei möglichst wenig zerrüttet (entfestigt) werden, wohl aber hinreichend deformiert, damit seine Festigkeit um den Tunnel herum weitgehend mobilisiert wird. Dadurch entfallen die früher verwendeten dicken und steifen Schalen, bei denen man nicht auf satten Kontakt zum anliegenden Gebirge achtete. Nach Müller-Salzburg 2 wurden die Grundgedanken der NÖT schon früher vorausgeahnt (Ržiha, Heim, Andreae), die NÖT wurde aber erst mit der Entwicklung der Spritzbeton-und Felsmeßtechnik möglich. Da viele Bestandteile der NÖT schon früher eingeführt worden sind, ist ihre konzeptionelle Abgrenzung gegenüber anderen Methoden schwierig und hat eine lange und noch andauernde Diskussion hervorgerufen. Es soll betont werden, daß sich diese Diskussion nicht auf die Methode, sondern auf die Bezeichnung NÖT bzw. NATM bezieht. Mangels genauer Definition herrscht Unklarheit darüber, was die NÖT eigentlich ist.
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© 1998 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Kolymbas, D. (1998). Neue Österreichische Tunnelbauweise. In: Geotechnik - Tunnelbau und Tunnelmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58839-6_16
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