Dominieren die Chancen oder die Risiken in Asien?

Zusammenfassung

Bisher wurde vom Mittelstand bzw. von KMU gesprochen, als ob es sich hier um eine mehr oder weniger homogene Gruppe handelt; das ist aber keineswegs zutreffend. Bei der Aufgliederung der mittelständischen Wirtschaft wird von den drei üblichen Kriterien Umsatz, Beschäftigte und Kapital hier die Beschäftigtenzahl als Unterscheidungskriterium verwendet. Beschränkt man sich auf das verarbeitende Gewerbe, dann haben etwa 60 % aller Betriebe in Deutschland weniger als 20 Beschäftigte. Ein Mitglied dieser Gruppe kann bei der Entscheidungsvorbereitung leicht zu dem Ergebnis kommen, daß die Risiken einer Markterschließung höher einzuschätzen sind als die Chancen. Eine gewisse Bestätigung dieser Einschätzung erhält man aus der Statistik über die Exporte nach Betriebsgrößengruppen, die allerdings nur auf Sonderauswertungen oder Umfrageergebnissen basiert; eine offizielle Außenhandelsstatistik nach Betriebsgrößen gibt es nicht. Danach hat diese unterste Gruppe der mittelständischen Wirtschaft nach der eingangs erwähnten Definition eine Exportquote von etwa 10 %, das heißt also, daß etwa 60 % aller deutschen Betriebe des verarbeitenden Gewerbes lediglich 10 % ihres Gesamtumsatzes im Ausland verdienen. Reelle Marktchancen können sich Betriebe dieser Gruppe auf dem Weltmarkt wahrscheinlich nur ausrechnen, wenn sie innovative Produkte anbieten oder die Befriedigung eines Nischenmarktes anstreben.