Zusammenfassung
Ein gänzlich anderes Krankheitskonzept als die Medizin der Antike, dieser scheinbar klassischen Heilkunst des Abendlandes, bietet uns die Heilkunde des frühen und hohen Mittelalters. Um es auf eine Formel zu bringen: An die Stelle der „Natur“ ist die „Person” getreten, an die Stelle der „iatrike techne“ die „ars caritativa”. Aber auch die „techne therapeutike“ der Antike war zunächst nur als Fürsorge und Pflege, etwa einer Herde, gedacht. Im Sinne dieser dienenden Pflege und nachgehenden Fürsorge nannten auch die ersten Christen sich noch „Therapeuten”. Christus selber trägt schon den Ehrentitel eines „therapeutes“ (so bei Justinus). Begriffe wie Heiland (soter) und Arzt (iatros) werden noch bei den Kirchenvätern gleichgestellt und gleichgeachtet. Im Verlaufe des 3. Jahrhunderts war bereits aus dem griechischen Heilgott Asklepios der viele Jahrhunderte verpflichtende Begriff eines „Christus Medicus” geworden.
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Dritter Abschnitt Kranlheitsvorstellungen des frühen Mittelalters
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Schipperges, H. (1999). „Gesund“ und „krank” im frühen Mittelalter. In: Krankheit und Kranksein im Spiegel der Geschichte. Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58539-5_4
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