Zusammenfassung
Neben den Geschlechtskrankheiten stellte die Hauttuberkulose die größte Herausforderung für die sich etablierende Dermatologie dar. Der Lupus vulgaris und die vor der Entdeckung des Tuberkelbazillus 1882 noch abgegrenzte Skrofulose waren so stark verbreitet, daß alle Ärzte hiermit in Berührung kamen. Die Tuberkulose hatte den Cha-rakter einer Volksseuche. Schätzungen berichten aus dem Jahr 1890 von ungefähr 20.000 bekannten Patienten mit Lupus vulgaris in Österreich, vielen Tausend mehr in Deutschland und ungefähr 1.500 in Dänemark (358). Die schwerste Folge für die Betroffenen waren die chronisch-destruierenden Veränderungen, die im Gesicht zu narbig-entzündlichen Zuständen führten, die für die Menschen Entstellung, Siechtum und soziale Isolierung bedeuteten. Diese dramatischen Endzustände waren eine Herausforderung, nach Wegen zu ihrer Verhinderung zu suchen. Hier waren in erster Linie die chirurgisch orientierten Mediziner gefordert. Der Lupus vulgaris war einer der wichtigsten Motoren für neue Wege in der korrektiven Chirurgie. Die verschiedenen Entwicklungen der Nahlappenplastiken und der Hauttransplantationen lassen sich aus diesem Beziehunssgefuüe ableiten.
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Scholz, A. (1999). Therapie der Hauttuberkulose. In: Geschichte der Dermatologie in Deutschland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58502-9_13
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