Zusammenfassung
Fließendes Gletschereis ist eine landschaftsformende Kraft, die unterschiedliche Prozesse der Abtragung und Ablagerung bewirkt. Vom Gletschereis mitgeführte Gesteinstrümmer unterschiedlichster Größe beanspruchen den Felsuntergrund. Sie schleifen ihn ab und glätten ihn. Man bezeichnet diesen Prozeß als Detersion (von lateinisch deterere = zerreiben). In den heute eisfreien Gebieten weisen die polierten und von mitgeführten Gesteinsbrocken gekritzten Felsen darauf hin, wo und in welche Richtung Gletscher einst strömten. Am Grunde eines Gletschers angefrorene Gesteinspartien werden durch Detraktion (von lateinisch detrahere = abreißen) herausgebrochen (Abb. 9.1.). An seiner Stirnseite schiebt der Gletscher Lockermaterial zusammen und staucht es auf. Dabei können ganze Gesteinsschollen herausgestemmt werden. Man nennt dies Exaration (von lateinisch exarare = durchfurchen). Zurück bleibt eine Vielzahl von charakteristischen Landschaftsformen wie Kare, übertiefte Täler, glattpolierte Felsen, Gletscherschrammen und Moränen (Kap. 9.2). Die Gesamtheit dieser Landschaftsformen wird unter dem Begriff glazialer Formenschatz zusammengefaßt.
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© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Stahr, A., Hartmann, T. (1999). Gletscher formen die Landschaft. In: Landschaftsformen und Landschaftselemente im Hochgebirge. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58466-4_9
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